Artikel in der FLZ vom 13. Februar 2019
Verfasser: Eckard Dürr

Bahnhof „ein wichtiges Sanierungsprojekt”

Stadtratsfraktion der Freien Wähler beantragt Finanzmittel für dieses Jahr – Vorschlag: umsatzbezogene Pacht

HEILSBRONN (edü) – “Die Eingangssituation am Bahnhof ist äußerst verbesserungswürdig.” Mit dieser Begründung fordert die Stadtratsfraktion der Freien Wähler, das Bahnhofsgebäude in Heilsbronn zeitnah zu sanieren und diesem eine neue Bestimmung zu geben. Bereits in den Haushalt für 2019 sollten dafür Finanzmittel bereitgestellt werden.

In ihrem Antrag nennen die Freien Wähler ihre klaren Vorstellungen, wie das dreigeschossige Bauwerk genutzt werden sollte: im Erdgeschoss ein Kiosk beziehungsweise ein Bäckereiverkauf, ferner eine öffentliche Toilettenanlage und eine Anlaufstelle der Jugendsozialarbeit; in den beiden Obergeschossen ein Jugendzentrum.

Die Fraktion greift damit eine Diskussion auf, die im Januar im Finanzausschuss des Stadtrats geführt worden ist, aber ohne Ergebnis blieb (wir berichteten). Mitglieder der SPD-Fraktion hatten den Bahnhof als “wichtiges Sanierungsprojekt” ausgemacht, dritter Bürgermeister Peter Stemmer auf öffentliche Toiletten am “Eingangstor nach Hei1sbronn” gedrängt.

Noch vor einem Jahr gab es im Bahnhof einen Kiosk, der Zeitschriften, Reiseproviant und Getränke verkaufte. Der Betreiber hatte auch die Schlüsselgewalt über eine Toilette, die Reisenden zur Verfügung stand. Außerdem bot der Durchgang am Kiosk eine Unterstellmoglichkeit bei Regen und Kälte. Seit der Kiosk geschlossen ist, steht das gesamte Gebäude – in den Obergeschossen waren Wohnungen – leer.

Der Antrag der Freien Wähler bezieht ein, den Erwerb des Bahnhofgebäudes zu vollziehen. Das ist laut Stadtverwaltung noch nicht vollständig geschehen, obwohl die Stadt das Bauwerk vor über vier Jahren gekauft hat. Auch über angrenzende Flächen kann sie verfügen. Sie hat dort provisorisch Parkplätze angelegt, um Pendlern den Umstieg vom Auto in den Zug zu ermöglichen.

Nach den Vorstellungen der Fraktion ist entscheidend, den Bahnhof mit einer Verkaufsstelle und einer öffentlichen Toilettenanlage aufzuwerten. Anreize für einen Pächter sollte man dadurch schaffen, dass in einer Übergangszeit sich die Pacht am Umsatz orientiert. Mit Räumen für das Jugendzentrum und einem damit verbundenen Umzug der Einrichtung vom Bauhof versprechen sich die Freie Wähler einen größeren Zuspruch durch Jugendliche. Man stehe aber auch anderen Nutzungsvorschlägen aufgeschlossen gegenüber, heißt es in dem Antrag.

Die Voraussetzungen, das Bahnhofsgebäude mit hohen Zuschüssen zu sanieren, sind bereits geschaffen. Das Heilsbronner Sanierungsgebiet, das zunächst nur die Innenstadt umfasste, wurde bis zum Bahnhof ausgedehnt. Inzwischen hat die Regierung von Mittelfranken signalisiert, bis zu 80 Prozent der Investition zu übernehmen, wenn die Stadt der Innenentwicklung künftig den Vorrang einräumt.